Wieso ist das so?

Natur erklärt für Klein und Groß

Libelle mit Klettverschluss

| 10 Kommentare

Wir haben vor einiger Zeit eine Libelle entdeckt. Es war im November. Wir fanden das sehr ungewöhnlich. Ist es auch ‒ jedenfalls ein bisschen. Denn nicht jedes Jahr ist der November ist so mild wie dieses Jahr. Allerdings haben wir bei diesem Zusammentreffen zwei Dinge gelernt: Erstens, ganz so ungewöhnlich ist es dann doch nicht, Libellen im November zu treffen. Es gibt tatsächlich Libellen, die sehr spät im Jahr noch fliegen. Und zweitens, Libellen haben einen Klettverschluss! Und den finden Wissenschaftler außerordentlich interessant.

Unsere Libelle sah so aus:

Eine Große Heidelibelle sitzt auf einem Stein und sonnt sich.

Eine Große Heidelibelle

Vermutlich war unsere Libelle eine Große Heidelibelle. Ganz sicher sind wir aber nicht. Sie kann nämlich sehr leicht mit der Gemeinen Heidelibelle verwechselt werden. Jedenfalls fliegen Große Heidelibellen bis in den November. Gemeine Heidelibellen übrigens auch. Einzelne Exemplare der Großen Heidelibelle sind sogar schon im Dezember gesichtet worden!

Diese Heidelibelle ist übrigens ein Männchen. Denn nur die Männchen färben sich so wunderschön rot. Und wenn du sie von vorne betrachtest, siehst du ihre tollen Komplexaugen.

Die Große Heidelibelle hat sehr große Komplexaugen.

Die Komplexaugen der Libelle sind aus bis zu dreißigtausend Einzelaugen zusammengesetzt. Damit besitzen Libellen ein besonders gutes Sehvermögen. Das müssen sie auch. Denn sie fangen ihre Beute im Flug. Am liebsten fressen sie Fliegen.

Und wofür brauchen Libellen einen Klettverschluss?

Durch die großen Komplexaugen ist der Kopf von Libellen sehr groß und schwer. Er ist aber nur an einem kleinen Kontaktpunkt mit dem restlichen Körper verbunden.

Die Große Heidelibelle hat einen sehr großen Kopf.

Nun bilden Libellen aber bei der Paarung ein so genanntes Paarungsrad. Dabei hält das Männchen das Weibchen am Kopf fest. Wie genau das Rad aussieht, ist von Libellenart zu Libellenart verschieden. Bei der Großen Heidelibelle sieht es so aus:

Die Große Heidelibelle bei der Paarung (Bild: I, Siga, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2267186).

Die Paarung kann mehrere Stunden dauern und die Libellen fliegen sogar während der Paarung. Vielleicht hast du ja auch schon einmal Libellen bei ihrem Paarungsflug beobachtet. Damit der Kopf des Weibchens bei so viel Akrobatik nicht abreißt, kann die Libelle ihn mit zwei winzig kleinen Klettverschlüssen fixieren. Praktisch, oder?

Und was ist das besondere am Libellen-Klettverschluss?

Bestimmt hast du Schuhe oder Jacken mit Klettverschluss. Und wenn du dir ein Klettband einmal genauer anschaust, siehst du, dass es aus zwei verschiedenen Teilen besteht. Aus einem Häkchenband und einem Bändchenband. Beim Verschließen greifen die Häkchen in die Bändchen. So halten die beiden Bänder zusammen. Doch wahrscheinlich hast du auch schon festgestellt, dass der Verschluss nach einiger Zeit nicht mehr so gut hält. Das liegt daran, dass sich Schmutz und Fasern in dem Häkchenband verfangen. Dann funktioniert der Mechanismus nicht mehr richtig.

Das Libellen-Klettband dagegen kann man bis zu eintausend Mal öffnen und schließen und es hält wie am ersten Tag. Wissenschaftler haben sich den Libellen-Klettverschluss einmal genauer angeschaut. Er funktioniert anders als unser Häkchen-Bändchen-Klettband. Beim Libellen-Klettverschluss gibt es keine Häkchen und Bändchen. Die beiden Seiten des Libellen-Klettverschlusses sehen gleich aus. Es sieht so aus als ob lauter kleine Pilzchen ineinander griffen. Ein solches Pilzkopf-Klettband gibt es auch schon.

Ein sehr leistungsfähiges Pilzkopf-Klettband (Bild: StromBer – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18451585).

Der Verschluss hält viel stärker, ist wesentlich belastbarer und kann tausendfach geöffnet und geschlossen werden. Und da er nicht so fiese Häkchen hat, in denen alles hängen bleibt, nutzt er so gut wie nicht ab. Wir finden das außerordentlich praktisch.

Wenn du mehr über Libellen wissen möchtest, schau doch mal im Beitrag Von Mosaikjungfern und Flussfalken nach.

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Was machen Bienen eigentlich im Winter?


Wisst ihr, dass bei uns zwar hunderte Bienenarten heimisch sind, aber nur eine einzige Honigbiene lebt? Lina schon, denn sie hat ein Bienenabenteuer erlebt. Erwin, das Büchermännchen, ist für sie vom Herbst in den Sommer geflogen, um herauszufinden, was Bienen im Winter machen. Dabei hat er einige dieser pelzigen Tierchen getroffen. Wolfram Wollbiene, Sandra Sandbiene, Honilda Honigbiene und noch einige andere haben ihm geholfen, für Lina so manches Bienengeheimnis zu lüften. Außerdem hat Lina den Bienentanz geübt und Nisthilfen für ihre neuen Freunde gebaut. Du kannst wie immer mitmachen. Und falls du Bienisch lernen willst, Lina zeigt dir, wie es geht.

Altersempfehlung: 6 bis 10 Jahre
ISBN: 9783000557255

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Lina und der Albatros


Lina liebt Tiere, und sie liebt alles, was mit dem weiten Meer zu tun hat. Wellen, planschen, wenn das Wasser salzig schmeckt … Tiere, die ihre Vorliebe teilen, findet sie natürlich spannend. Fische zum Beispiel und neuerdings auch Albatrosse. Wusstest du, dass Albatrosse ihr ganzes Leben über den Ozean streifen, größer sind als Lina selbst und älter werden können als ihre Oma noch lange nicht ist?

Mit Erwins Hilfe lernt Lina die Albatrosküken Albi und Klara kennen. Albi ist Hauptvogel in ihrem Buch. Hauptvogel ist so etwas wie Hauptperson, nur für Vögel eben, sagt Erwin. Und Klara ist Albis Freundin. Mit Witz und Freude hilft Robert – Linas Tagespapa – Lina dabei, den ganzen Rest zu verstehen. Wie immer können alle Kinder mitmachen, selbst ausprobieren und genauso staunen wie Lina.

Altersempfehlung: 6 bis 10 Jahre.
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Und das sagen andere über Linas Albatros-Abenteuer

Dresdner Neueste Nachrichten, Oiger.de, Suhanis Bücher

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10 Kommentare

  1. Liebe Silke,
    das ist wieder ein sehr schöner Post mit sehr interessanten Informationen. Manchmal stehe ich im Sommer viele Minuten am Teich und bewundere einfach nur den Flug der Libellen, meistens der Königslibellen, die kann ich mit meinen Augen einfach besser verfolgen. Die Flugtechnik dieser Tiere ist außergewöhnlich präzise.
    Aber, dass Libellen einen Klettverschluss benutzten war mir nicht bekannt und es zeigt wieder, gute Technik muss man nur von der Natur kopieren.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    • Lieber Wolfgang, ich finde auch, Libellen sind faszinierende Tiere und es macht Spaß, sie zu beobachten. Und sie haben so einige Fähigkeiten, für die sich Wissenschaftler interessieren. Eine davon ist der fantastische Flug der Königslibellen. Schön, oder? Wenn Wissenschaftler von der Natur lernen, kopieren sie sie meistns nicht nur. Sie passen sie an unsere Techniken an und verbessern sie dabei auch noch.
      Herzliche Grüße an euch und eine schöne Woche
      Silke

  2. Superklasse!
    Absolut empfehlenswerter Blog – Danke für die Info!

    Ahoi,
    Sara

  3. Das ist ja sehr spannend und hochinteressant. Danke für die Info. Die Natur verblüfft uns immer wieder.
    Viele Grüße
    Jo

    • Liebe Jo,
      gern geschehen :) Ja, die Natur ist schon verblüffend. Und dank der aufmerksamen Wissenschaftler, die der Natur so genau auf die Finger gucken, werden all diese fantastischen Tricks auch aufgedeckt. Schön, oder?
      Liebe Grüße
      Silke

  4. Libellen finde ich tolle Tiere. Die schaue ich am See immer sehr gerne an. Durch den Samstagsplausch kam ich heute auf deinen Blog. Gefällt mir sehr gut hier.

    Alles Liebe

    Freya
    http://www.dieplaudertasche.com

    • Liebe Freya,
      freut mich, dass es dir bei mir gefällt. Ich liebe sie auch, die Libellen. Und ich freue mich auf ein Wiedertreffen – gerne auch auf deinem Blog.
      Herzlichst
      Silke

  5. Da habe ich schon wieder etwas gelernt. Ich wusste nicht, dass Libellen einen Klettverschluss haben.
    LG Elke

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