Wieso ist das so?

Natur erklärt für Klein und Groß

Viele Kätzchen an einem Zweig

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Wir wollten wissen, wie lange es dauert, bis sich aus Knospen Blätter bilden. Dafür hat Linas Mama Zweige mit nach Hause gebracht. Sie hat sie unter einem Baum gefunden. Er war wohl vor kurzem beschnitten worden. Die anderen lagen am Wegesrand. Landschaftsgärtner hatten an einem Bach Büsche ausgelichtet. Zu Hause schaute Mama sofort nach, um was für Zweige es sich handelte.

“Schau an, die knorrigen Zweige stammten von einer Schwarzpappel, das andere sind Weidenzweige”, erklärte sie Lina.

Lina interssierte sich eigentlich nicht besonders für die Zweige. Aber nachdem Mama ihr gesagt hatte, dass die Blüten von Weiden und Pappeln Kätzchen genannt werden, schaute sie doch etwas genauer hin.

Die Knospen der Schwarzpappel waren noch vollständig geschlossen. Anders an den Weidenzweigen, dort waren schon ein paar kleine grüne Spitzen zu sehen.

“Guck hier, die Knospen. Darunter verbergen sich Blätter und Blüten”, sagte Mama. Dann schlug sie vor: “Was hältst du davon, wenn wir die Zweige ins Wasser stellen? Dann können wir schauen, wie schnell die Blätter und Blüten wachsen.”

Lina war einverstanden. “Wenn da Blüten rauskommen, haben wir ganz viele Kätzchen zu Hause”, stellte sie fest. Das war in Ordnung, dann mussten die Zweige natürlich in die Vase.

Zweige einer Schwarzpappel.

Weidenzweige im Glas.

Die Kätzchen von Weiden und Pappeln

Damit keiner etwas verpasste, stellte Mama den Fotoapparat bereit. Wer gerade da war und Zeit hatte, machte ein Foto. So konnten sie hinterher sehr schön sehen, wie sich die Knospen entwickelten. Und Lina war sehr gespannt, wie lange es wohl dauern würde, bis die Kätzchen zum Vorschein kommen.

Hier die Schwarzpappel nach 6 Stunden, nach einem Tag und nach zwei Tagen:

Knospen der Schwarzpappel in einer Vase.

Pappelknospen nach sechs Stunden.

Nach sechs Stunden saßen noch alle vier Knospen ganz eng am Stengel. Bisher hatten sie also nichts verpasst. ‒ Auch wenn auf diesem Foto die vierte Knospe fast nicht zu erkennen ist, es gibt sie. Nach einem Tag sieht man sie:

Hier die Pappelknospen nach einem Tag.

Und tatsächlich. Nach einem Tag sah man einen Unterschied, es hatte sich also etwas getan. Die unteren Schuppenblätter hatten sich gelöst und die Knospen wuchsen aus dem Stengel heraus.

Die Pappelknospen waren nach zwei Tagen schon sehr schön gewachsen.

Und hier die Pappelknospen nach zwei Tagen.

Nach zwei Tagen konnte man sehr schön sehen, dass unter den drei Knospen Blüten verborgen waren. Bei der Schwarzpappel erscheinen also die Blüten vor den Blättern. Das ist übrigens bei allen Pappeln so.

Und wie sah es bei den Weidenzweigen aus?

Weidenknospen

Die Weidenknospen nach einem halben …

Weidenknospen nach einem Tag.

… und nach etwa einem Tag.

Nach einem Tag hatte sich das Grün der Knospen schon etwas weiter herausgeschoben. Und nach eineinhalb Tagen zeigten sich die ersten Kätzchen.

Ein grünes Weidenkätzchen.

Nach gut eineinhalb Tagen sah man schon ein richtiges Kätzchen.

Und dann ging es ganz fix. Nur wenige Stunden später, war das Kätzchen noch größer geworden.

Ein Weidenzweig mit Kätzchen.

Das Weidenkätzchen schob sich immer weiter aus der Knospe heraus.

Wenn wir im Frühjahr Zweige ins Haus holen, treiben sie sehr schnell aus den Knospen Blüten und Blätter aus. Das liegt daran, dass es im Haus warm ist. Und Wärme ist ein Signal für die Zweige, dass der Winter und damit auch die Winterruhe vorbei ist.

Und trotzdem ist es ein kleines Wunder. Denn wie kann es sein, dass sich innerhalb weniger Tage Blätter, Blüten und sogar ganze Triebe entfalten?

Was Teddy weiß ‒ Woher kommen die Blüten und Blätter?

Teddy weiß, dass die Bäume im letzten Jahr schon vorgesorgt haben. Mit der ganzen Kraft, die die Bäume während des Jahres gesammelt haben, bilden sie noch vor dem Winter ihre Knospen aus. Darin haben sie die Blätter und Blüten bereits verpackt. Zusammengefaltet unter den Schuppenblättern warten die fertigen Triebe nur noch darauf, dass die Tage wieder länger werden und die Temperaturen steigen. Im Frühjahr müssen die Bäume dann nur Wasser in ihre Knospen drücken. Das Wasser gelangt in die Triebe, die sich dadurch entfalten.

Doch woher wissen die Bäume, dass der Winter vorbei ist? Reichen dafür ein paar warme Tage aus? Nein, nur ein bisschen Wärme ist nicht genug. Eine Studie an der Ludwigs-Maximilian-Universität München, um Susanne Renner hat gezeigt, das wichtigste für die Bäume ist die Tageslänge. Erst wenn die Tage lang genug sind und dann noch Wärme dazukommt, wird es bei uns grün.

Sehr viele Bäume bilden erst ihre Blüten aus, bevor sich dann auch die Blätter aus den Knospen schälen. Warum das so ist, ist nicht genau bekannt. Schließlich können wir die Bäume nicht fragen. Aber Wissenschaftler vermuten, dass es damit zusammenhängt, dass es für die Bäume zu aufwändig ist, Blüten und Blätter gleichzeitig zu bilden. Und wenn erst die Blüten kommen, ist auf jeden Fall schon mal die nächste Generation gesichert. Denn aus den Blüten bilden sich Samen, aus denen dann wieder neue Bäume wachsen.

Doch halt, nicht aus allen Blüten bilden sich Samen. Es müssen schon weibliche Blüten sein ‒ oder Zwitterblüten. Doch warum? Und wie? Und was passiert da eigentlich? Weißt du’s? Wenn nicht, schau einfach nächste Woche wieder vorbei.

Übrigens, nicht nur die Blüten von Weiden und Pappeln heißen Kätzchen. Auch die der Hasel, des Hopfens, der Rotbuche … Denn Kätzchen heißen die eingeschlechtigen Ähren – also Ähren, die entweder nur männlich oder nur weiblich sind. Diese Ähren tragen unscheinbare Blüten an einer biegsamen Hauptachse. Sie hängen meistens am Baum. Das heißt, sie stehen nicht hoch, wie zum Beispiel bei Weizen oder Roggen. Außerdem fallen als Ganzes ab. Aha, das sind also Kätzchen.

Hier geht es übrigens weiter: Warum Blüten Nektar machen.

Kennt ihr Linas Bücher?

Was machen Bienen eigentlich im Winter?


Gerade die früh blühenden Weiden sind eine sehr wichtige Bienennahrung. Und da einige Wildbienen gegen Kälte einen Pelz anhaben, sind sie auch schon bei tieferen Temperaturen auf Blüten angewiesen. Und wisst ihr, dass bei uns zwar hunderte Bienenarten heimisch sind, aber nur eine einzige Honigbiene lebt? Lina schon, denn sie hat ein Bienenabenteuer erlebt. Erwin ist für sie in den Sommer geflogen und hat einige dieser pelzigen Tierchen ausfindig gemacht. Wolfram Wollbiene zum Beispiel. Aber auch Sandra Sandbiene, Honilda Honigbiene und, und, und. Mit deren Hilfe konnte er für Lina so manches Bienengeheimnis lüften. Außerdem hat Lina den Bienentanz geübt und Nisthilfen für ihre neuen Freunde gebaut. Du kannst wie immer mitmachen. Und falls du Bienisch lernen willst, Lina zeigt dir, wie es geht.

Altersempfehlung: 6 bis 10 Jahre

Hier findest du eine Leseprobe von Was machen Bienen eigentlich im Winter?

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Lina und der Albatros


Lina liebt Tiere, und sie liebt alles, was mit dem weiten Meer zu tun hat. Wellen, planschen, wenn das Wasser salzig schmeckt … Tiere, die ihre Vorliebe teilen, findet sie natürlich spannend. Fische zum Beispiel und neuerdings auch Albatrosse. Wusstest du, dass Albatrosse ihr ganzes Leben über den Ozean streifen, größer sind als Lina selbst und älter werden können als ihre Oma noch lange nicht ist?

Mit Erwins Hilfe lernt Lina die Albatrosküken Albi und Klara kennen. Albi ist Hauptvogel in ihrem Buch. Hauptvogel ist so etwas wie Hauptperson, nur für Vögel eben, sagt Erwin. Und Klara ist Albis Freundin. Mit Witz und Freude hilft Robert – Linas Tagespapa – Lina dabei, den ganzen Rest zu verstehen. Wie immer können alle Kinder mitmachen, selbst ausprobieren und genauso staunen wie Lina.

Altersempfehlung: 6 bis 10 Jahre.

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Wir sind wieder verlinkt: Naturkinder, Froh und Kreativ, Pünktchen und Viktoria, Freutag, Berlinmittemom und Karminrot, Sonntagsglück, Miss Red Fox, Sonntagsfreude und Sieben-Sachen-Sonntag, Geborgen Wachsen, Ein Fachwerkhaus im Grünen.

4 Kommentare

  1. Als Kind waren für mich die Kätzchen auch sehr faszinierend, ich habe sie geliebt und finde sie auch heute noch sehr, sehr schön.
    Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    • Und manche fühlen sich ja auch ganz wunderschön an. Dazu noch der Name, man muss sie einfach mögen :)
      Herzliche Grüße und eine schöne Woche
      Silke

  2. Wieder sehr schön erklärt und fotografiert. Draußen treiben die Bäume noch nicht aus, aber im Wintergarten wird es grün.
    LG Elke

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