Wieso ist das so?

Natur erklärt für Klein und Groß

Ein gewaltiger Sprung

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Unter Linas Tisch, draußen auf der Terrasse, wohnt eine Springspinne. Es ist eine Zebraspringspinne. Nicht zu verwechseln mit der Zebraspinne. Zebraspringspinnen werden nur fünf bis sieben Millimeter groß. Trotzdem ist das Essen, wenn die Springspinne ihre Beute ausgerechnet an Linas Esstisch sucht, manchmal etwas hektisch. Denn Lina mag keine Spinnen ‒ egal wie klein sie sind.

Eine Zebraspringspinne, unterwegs auf Linas Tisch.

Es kann zum Beispiel vorkommen, dass Lina irgendwo ein kleines Pünktchen entdeckt. “Ih, eine Spinne”, sagt sie dann. Alle schauen sich um.

“Wo?”, fragen Mama und Papa oder Robert, oder wer sonst noch so da ist. Keiner sieht etwas.

Lina schon. “Da!”, sagt sie und deutet auf etwas an der Decke.

Mama, Papa, Robert oder wer sonst noch so da ist, müssen aufstehen und ganz dicht herangehen, an dieses kleine Pünktchen. Denn es kann drei, vier Meter und manchmal auch noch weiter entfernt sein. Wenn man ganz dicht davor steht, sieht man dann tatsächlich ein etwa zwei bis drei Millimeter kleines Glücksspinnchen. Lina hat einfach zu gute Augen.

Dabei sind Spinnen so nützliche Tiere. Lina mag sie trotzdem nicht. Aber genau genommen sind ja alle Tiere und Pflanzen nützlich. Denn jede Pflanze und jedes Tier ist ein kleines Rädchen in einem großen, gut funktionierenden System ‒ dem Ökosystem. Jedenfalls funktioniert es dann gut, wenn man es denn nicht aus dem Gleichgewicht bringt.

Was also ein Nützling oder Schädling ist, kommt ganz auf die Sichtweise an. Wir möchten keine Blattläuse an unseren Zierpflanzen, also sind Blattläuse für uns Schädlinge. Wirklichen Schaden richten sie aber meistens gar nicht an. Denn ziemlich schnell ist jemand zur Stelle, der diese Blattläuse ziemlich lecker findet. Florfliegenlarven zum Beispiel, oder Marienkäfer, oder … Springspinnen. Zwar gehören Blattläuse nicht zur üblichen Speise der Zebraspringspinne, aber sie wird sie bestimmt nicht verachten, wenn sie eine vor ihre Nase bekommt.

Für all diese Tiere sind Blattläuse also außerordentlich nützlich. Und wenn es denen gut geht, geht es auch den Vögeln gut. Denn viele Vögel ernähren sich von Insekten. Und Vögel mögen die meisten Menschen nun wiederum besonders gerne … Was ist also nützlich und was schädlich?

Was Teddy weiß ‒ So leben Zebraspringspinnen

Zebraspringspinnen werden bis zu sieben Millimeter groß und ernähren sich von Fliegen, Käfern oder Stechmücken. Ihr lateinischer Name ist Salticus scenicus, manche nennen sie auch Harlekinspinne.

Zebraspringspinnen mögen es warm und sonning, leben an Mauerwerk und Zäunen und lieben steinigen Trockenrasen. Sie kommen in Europa, Nordasien und Nordamerika ziemlich häufig vor.

Springspinnen haben sechs Augen.

Springspinnen haben sechs Augen. Vier kannst du auf diesem Bild gut sehen. Denn zwei sehr große Augen sitzen ganz vorne am Kopf und zwei kleinere sitzen rechts und links daneben. Außerdem hat sie noch zwei Augen oben auf dem Kopf. So hat sie eine fast perfekte Rundumsicht.

Oben auf dem Kopf, neben den weißen Punkten hat die Spinne zwei weitere Augen.

Springspinnen können sehr präzise und weit springen. Sie nähern sich ihrer Beute bis auf wenige Zentimeter, befestigen einen Sicherungsfaden am Untergrund und landen fast immer genau dort, wo sie hinwollen. Bei Gefahr können sie zwölf bis fünfzehn Zentimeter weit springen. Das entspricht dem 25-fachen ihrer Körperlänge.

Verglichen mit einem 1,50 Meter großen Menschen würde das bedeuten, dass er über 35 Meter weit springen könnte.

Weil die Sprungtechnik der Springspinnen so ausgefeilt und genau ist, interessieren sich Wissenschaftler dafür. Sie versuchen dieses Prinzip zu verstehen und es auf technische Geräte zu übertragen.

Wissenschaftler, die sich Ideen aus der Natur abschauen und in die Technik übertragen, nennen wir Bioniker.

In Linas Zuhause gibt es keine Bioniker, aber Linas Mama wollte unbedingt ein paar gute Fotos von der Spinne machen, um sie euch zu zeigen. Und die Fotos hat Lina sich dann auch ganz in Ruhe angeschaut.

Die Zebraspringspinne schaut uns an …

… und verschwindet hier unter den Tisch.

Kennt ihr Linas Bücher?

Was machen Bienen eigentlich im Winter?


Wisst ihr, dass bei uns zwar hunderte Bienenarten heimisch sind, aber nur eine einzige Honigbiene lebt? Lina schon, denn sie hat ein Bienenabenteuer erlebt. Erwin ist für sie in den Sommer geflogen und hat einige dieser pelzigen Tierchen ausfindig gemacht. Wolfram Wollbiene zum Beispiel. Aber auch Sandra Sandbiene, Honilda Honigbiene und, und, und. Mit deren Hilfe konnte er für Lina so manches Bienengeheimnis lüften. Außerdem hat Lina den Bienentanz geübt und Nisthilfen für ihre neuen Freunde gebaut. Du kannst wie immer mitmachen. Und falls du Bienisch lernen willst, Lina zeigt dir, wie es geht.

Altersempfehlung: 6 bis 10 Jahre

Hier findest du eine Leseprobe von Was machen Bienen eigentlich im Winter?

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Lina und der Albatros


Lina liebt Tiere, und sie liebt alles, was mit dem weiten Meer zu tun hat. Wellen, planschen, wenn das Wasser salzig schmeckt … Tiere, die ihre Vorliebe teilen, findet sie natürlich spannend. Fische zum Beispiel und neuerdings auch Albatrosse. Wusstest du, dass Albatrosse ihr ganzes Leben über den Ozean streifen, größer sind als Lina selbst und älter werden können als ihre Oma noch lange nicht ist?

Mit Erwins Hilfe lernt Lina die Albatrosküken Albi und Klara kennen. Albi ist Hauptvogel in ihrem Buch. Hauptvogel ist so etwas wie Hauptperson, nur für Vögel eben, sagt Erwin. Und Klara ist Albis Freundin. Mit Witz und Freude hilft Robert – Linas Tagespapa – Lina dabei, den ganzen Rest zu verstehen. Wie immer können alle Kinder mitmachen, selbst ausprobieren und genauso staunen wie Lina.

Altersempfehlung: 6 bis 10 Jahre.

Hier findest du eine Leseprobe von Lina und der Albatros.

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Die Bücher gibt es als Hardcover im Shop oder bei mir direkt (info@miteinander-buecher.de). Als Taschenbuch oder eBook sind sie bei Amazon erhältlich (einfach auf die Cover klicken).

Selbstverständlich kann auch jeder Buchhändler die Hardcover-Bücher für euch bestellen. Sie sind gelistet im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VlB).

Wir sind wieder verlinkt: Der Natur-Donnerstag, Naturkinder, Froh und Kreativ, Pünktchen und Viktoria, Freutag, Berlinmittemom und Karminrot, Sonntagsglück und Sieben-Sachen-Sonntag, Miss Red Fox, Sonntagsblatt und Geborgen Wachsen.

8 Kommentare

  1. eine Spinne Star eines Blogposts, wie schön… Und ja, die Ordnung in unseren Gärten ist fürchterlich. Ich liebe es wild. Lieben Gruß Ghislana

    • … und dann noch so eine hübsche :) Obwohl es natürlich völlig unrelevant ist, ob sie hübsch ist oder nicht. Es ist ein Lebewesen, das zählt. Dass du es wild magst, dachte ich mir, bei deinen schönen Blogposts. Ich lese gerne bei dir.
      Liebe Grüße
      Silke

  2. Diese Spinne mag ich allerdings auch nicht. Und ich würde wie Lina auch etwas nervös werden. Aber du hast recht, jedes ist ein Rädchen im großen System und wohl durchdacht. Wenn es da nicht die Importierten gäbe, die das natürliche System durcheinander bringen…
    Aber dein Beitrag gefällt mir wieder…
    Lieben Gruß
    Andrea

    • Liebe Andrea,
      auch nicht die ganz kleinen ;) Ja, die Eingeschleppten … und die Ordnung in unseren Gärten und Landschaften. Unsere Gärten bestehen nur noch aus Rasen, Hecken und Koniferen. Nichts darf mehr liegen bleiben. Und in den Landschaften: Monokulturen. Je vielfältiger und auch unaufgeräumter die Natur ist, um so größer ist der Artenreichtum … Wir könnn also etwas tun – wie deine Nachbarin ;)
      Viele Grüße und eine schöne Woche
      Silke

  3. Danke für die Information, das war sehr hilfreich.
    Es gibt ja so viele Krabbeltiere, von denen man so gar nichts weiß und sie doch gerne näher kennenlernen würde.
    Fröhlichen Gruß,
    Sara

    • Liebe Sara, und wenn man dann mal genau hinschaut, stellt man fest, viele von ihnen haben tatsächliche feste Wohnorte ;)
      Herzlichst
      Silke

  4. Das ist eine schöne Spinne und eine lehrreiche Geschichte.
    LG Elke

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