Wieso ist das so?

Natur erklärt für Klein und Groß

Zwei Häuser an einem Baum?

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Hast du schon einmal gehört, dass es Pflanzen gibt, die zweihäusig oder einhäusig sind? Bäume zum Beispiel.

Lina schon. Mama hat neulich davon gesprochen. Als sie Lina erklärt hat, dass Pappeln und Weiden entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten tragen, hat sie gesagt: “Pappeln und Weiden sind zweihäusig.”

“So ein Quatsch”, hat Lina gedacht. “Es gibt doch keine Häuser an einem Baum. Und dann auch noch gleich zwei!” Einen Baum mit Häusern hat Lina noch nie gesehen.

Das war der Moment, an dem Teddy fand, er müsse unbedingt eingreifen. Denn Teddy weiß natürlich Bescheid. Also hat er Lina erklärt, was es bedeutet, wenn eine Pflanze ein- oder zweihäusig ist.

Doch Teddy meinte, Lina müsse zuerst einmal wissen, was männlich Blüten und weibliche Blüten überhaupt sind.

Was Teddy weiß – Was sind eigentlich männliche und weibliche Blüten?

Als Teddy neulich erklärt hat, warum Blüten Nektar machen, hatte er auch das Bild einer Blüte dabei. Das sah so aus:

Hier siehst du Teddy mit der Blütenskizze.

Auf dem Bild siehst du das Fruchtblatt mit der Narbe. Im Fruchtblatt sind die Anlagen für die Samen enthalten. Aus dem Fruchtblatt bilden sich Früchte und in den Früchten entwickeln sich die Samen. Mit den Samen vermehrt sich die Pflanze. Denn wenn der Samen herausfällt, geht er auf, keimt und es wächst eine neue Pflanze daraus. Das sind sozusagen die Kinder(pflanzen), die aus der Blüte entstanden sind. Daran siehst du, dass das Fruchtblatt der weibliche Teil der Blüte ist. Kinder bekommen nämlich nur weibliche Lebewesen, egal, ob es sich um Tiere, Menschen oder Pflanzen handelt.

Außerdem siehst du auf dem Bild die Staubblätter. Oben an den Staubblättern befinden sich die Staubbeutel oder Pollensäckchen. Darin befindet sich der Blütenpollen. Die Staubblätter sind der männliche Teil der Blüte. Denn mit dem Pollen oder dem Blütenstaub wird die Blüte bestäubt.

Die Blüte auf Teddys Bild ist also eine Zwitterblüte, denn sie enthält die männlichen und die weiblichen Blütenteile in einer Blüte. Hier kannst du dir die Blüte einer Zierkirsche anschauen. Auch die ist eine Zwitterblüte:

Das Fruchtblatt mit der gelben Narbe ist in der Mitte der Blüte. Um das Fruchtblatt herum siehst du die Staubblätter mt den Pollensäckchen.

Es gibt aber auch Blüten, die nur das Fruchtblatt mit der Narbe enthalten. Das sind dann weibliche Blüten.

Andere Blüten enthalten nur die Staubblätter mit den Staubbeuteln. Das sind dann männliche Blüten.

Und was ist jetzt einhäusig und was zweihäusig?

Manche Pflanzen bilden an ein und derselben Pflanze männliche und weibliche Blüten. Diese Pflanzen nennen wir einhäusig. Denn hier wohnen männliche und weibliche Blüten in einem Haus, also an einer Pflanze.

Andere Pflanzen bilden an einer Pflanze nur weibliche Blüten, an einer anderen Pflanze dafür nur männliche Blüten. So ist es auch bei den Pappeln und Weiden, die Linas Mama mit nach Hause gebracht hat. Diese Pflanzen nennen wir zweihäusig. Denn hier wohnen die männlichen und weiblichen Blüten getrennt, in zwei verschiedenen Häusern sozusagen.

Und wie werden solche Pflanzen dann bestäubt?

Wenn Pflanzen keine Früchte tragen

Weil Weiden und Pappeln zweihäusig sind, können sie sich nur vermehren, wenn ein männlicher und ein weiblicher Baum in der Nähe stehen. Denn nur dann können die weiblichen Blüten bestäubt werden, um Früchte und Samen zu bilden.

Nun stört es uns vielleicht nicht so sehr, wenn eine Weide keine Früchte bildet. Doch unsere leckeren Gartenfrüchte, wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pfirsiche oder Kiwis, die sollten doch bitteschön Früchte tragen. Und vielleicht hast du schon einmal gehört, dass ein Gartenbesitzer sich beklagt, es wüchsen keine Früchte an seinem Baum. Oder ihr habt selbst einen Obstbaum in eurem Garten, der partout keine Früchte bilden will.

Für die Kiwis ist es einfach. Kiwis sind zweihäusig. Wer also Kiwis ernten möchte, muss zu den weiblichen Kiwis immer auch eine männliche Kiwi pflanzen.

Für die anderen Obstsorten ist es nicht ganz so einfach. Zwar bilden die meisten davon Zwitterblüten, ihre Blüten enthalten also die weiblichen und die männlichen Blütenteile. Trotzdem können sie sich nicht selbst befruchten. Sie brauchen einen geeigneten Obstbaum einer anderen Sorte in ihrer Nähe. Sonst gibt es keine Früchte.

Obwohl Kirschen, Äpfel, Birnen … Zwitterblüten bilden, müssen sie von einem anderen Baum bestäubt werden.

Doch eins ist sicher, Hummeln mögen die Kirschblüten ziemlich gerne. Der Kirschbaum auf den Fotos war voller Hummeln. Und sie waren so flott unterwegs, dass man sie mal wieder nicht richtig scharf vor die Linse bekommen hat:

Eine von vielen Hummeln an der Zierkirsche.

Was machen Bienen eigentlich im Winter?

Erwin ist mal wieder für Lina unterwegs gewesen. Er musste Bienen ausfindig machen. Bei Lina war es nämlich schon Herbst geworden und alle Bienen waren verschwunden. Warum? Und was machen Bienen eigentlich im Winter?, hat Lina sich gefragt. Für Erwin hieß das: Ab in den Sommer, Bienen suchen. Kaum im Sommer angekommen, musste er auch schon die erste knifflige Situation meistern. Doch Wolfram Wollbiene, Sandra Sandbiene, Honilda Honigbiene und noch einige andere haben Erwin geholfen. Und so konnt er für Lina so manches Bienengeheimnis lüften.

Wenn ihr wissen möchtet, wie ihr unsere gefährdeten Wildbienen unterstützen könnt, wie sie leben, wie ihr ihnen Nisthilfen bauen könnt, wie Honigbienen sich verständigen und was Bienen eigentlich im Winter machen, Antworten dazu findet ihr in Linas Buch Was wachen Bienen eigentlich im Winter? Der Klick auf den Link läd eine Leseprobe herunter.

Was machen Bienen eigentlich im Winter? ist ein Buch aus der Reihe Erwin, Lina und die Wunder der Welt. Es ist als Taschenbuch bei Amazon erhältlich. Als gebundenes Buch ist es gelistet im Verzeichnis Lieferbarer Bücher. So kann es jeder Buchhändler für euch bestellen. Außerdem erhaltet ihr es auch über mich. Schreibt mir eine E-Mail an info(ät)miteinander-buecher.de. Das Hardcover-Buch kostete 10,95 Euro. Ihr dürft euch natürlich auch eine Widmung wünschen.

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6 Kommentare

  1. Aha!
    Ist ja wie im wirklichen Leben.
    Liebe Grüße
    Andrea

    • Genau, manche leben gerne zusammen und manche haben eben lieber ihr eigenes Reich ;)
      Einen lieben Gruß und eine schöne Woche
      Silke

  2. Was für eine tolle Erkärung!
    Ich werde Deinen Blog meiner Tochter empfehlen.
    Liebe Grüße Patricia

    • Liebe Patricia,
      ich freue mich, wenn es dir gefällt und wenn auch deine Tochter bei uns vorbeischaut :)
      Ein schönes Wochenende
      Silke

  3. Danke für den Link und für die schöne Erklärung.
    LG Elke

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