Hast du auch Königskerzen in deinem Garten? Wenn ja, sind dir vielleicht schon mal die vielen kleinen Löcher in den Blättern aufgefallen. Meine Königskerzen jedenfalls sind ziemlich durchlöchert. Woher die Löcher kommen kann ich für meinen Garten ganz sicher sagen. Es ist der Königskerzenmönch, dieser Falter liebt Königskerzen. Oder, vielleicht sollte ich sagen, seine Raupen haben Königskerzen zum Fressen gern.
Ich mag Königskerzen sehr und freue mich über jede, die sich in meinem Garten ihren Platz sucht. Dieses Jahr ist ein gutes Königskerzenjahr. Das ist eine gute Gelegenheit, die Raupen des Königskerzenmönchs zu beobachten. Denn sie sind sehr auffällig, wie auf dem Foto oben nicht schwer zu erkennen ist. Den Falter habe ich noch nie gesehen. Auch das ist irgendwie logisch. So sieht er aus.
Gut getarnt, oder? Ich musste auf dem Foto zweimal hinschauen. Er hebt sich kaum ab von dem Holz, auf dem er sitzt.Nachtfalter mit guter Tarnung
Der Königskerzenmönch ist ein Nachtfalter. Schon deshalb lässt er sich nicht leicht beobachten. Tagsüber setzt er sich gerne auf Zweige. Dort ist er dann ungefähr so gut getarnt wie der auf dem Foto. Den Königskerzenmönch beobachten kannst du, je nach Quelle, von März bis Mai beziehungsweise April bis Juni. Wahrscheinlich hängt es aber auch von der Witterung ab.
Seinen Namen hat der Königskerzenmönch von der Form seiner Behaarung auf dem Rücken, die an die Kapuze von Mönchen erinnert. Und von Königskerzen natürlich. Denn Königskerzenmönche legen ihre Eier fast ausschließlich an Königskerzen ab. Viele kleine schwarze Punkte in den Blattachseln und auf den Blättern von Königskerzen sind ein erstes Zeichen, dass hier Raupen am Werk sind. Denn wer frisst muss auch kacken. Die schwarzen Punkte sind Kotkügelchen.
Königskerzenmöchsraupe – ungenießbar
Ich habe mich gewundert, dass die Raupen so gut sichtbar auf den Blättern der Königskerze herumkriechen. Aber offensichtlich werden sie von Fressfeinden weitgehend gemieden, weil sie bei Gefahr den Darminhalt ausspucken und um sich schlagen. Ich habe aber auch von Berichten gelesen, wo Meisen sich die Raupen geholt haben. Jedenfalls scheint es einigermaßen zu funktionieren, denn der Königskerzenmönch ist relativ weit verbreitet und nicht gefährdet.
Hier frisst eine größere Raupe und ein paar Kotkügelchen sind auch zu sehen. Doch diese Raupe ist nicht allein.
Denn eigentlich fressen sie hier zu zweit. Die größere Raupe vom Bild oben und noch eine kleine Raupe. Der schmeckt’s auch.
Die Raupen des Königskerzenmönchs kannst du ab Mai beobachten. Sie verpuppen sich im Herbst auf dem Boden und überdauern in ihrer Puppe manchmal auch zwei Jahre.
Die Raupen des Königskerzenmönchs kann man leicht mit denen des Braunwurzmönchs verwechseln. Doch die Königskerzenmönchs-Raupen erscheinen etwas früher und haben charakteristische feine, schwarze Querstreifen auf dem Körper. Die fehlen den Raupen des Braunwurzmönchs.
Außerdem hat die Raupe des Königskerzenmönchs auf dem 2. und 3. Segment jeweils einen feinen schwarzen Doppelpunkt. Das ist hier auf dem Bild gut zu erkennen.
Parasiten gibt es überall
Die Raupen werden von Brackwespen parasitiert. Die Brackwespenlarven entwickel sich in den Königskerzenmönchsraupen und ernähren sich von ihr. Die Königskerzenmönchsraupen sterben dann ab und die Brackwespenlarven verpuppen sich außerhalb der Raupen in einem eigenen Kokon. Wenn du es dir anschauen möchtest, hier gibt es Bilder von dem Moment, wo die Larven die Raupe verlassen. Für uns sieht das allerdings etwas gruselig aus: Parasiten der Königskerzenmönchsraupe.
Wenn man sich ein Guckloch frisst, kann man durch das Blatt hindurchgucken.
Der lateinische Name des Königskerzenmönchs ist übrigens Cucullia verbasci. Auch der Name lässt auf Königskerzen schließen. Deren lateinischer Name ist Verbascum.
Es gibt auch noch den Späten Königskerzenmönch (Cucullia lychnitis). Der sieht dem Königskerzenmönch sehr ähnlich, fliegt aber erst ab Juni. Der Späte Königskerzenmönch ist sehr viel seltener als der Königskerzenmönch.
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5. Juni 2022 um 11:45
Liebe Silke,
seit ein paar Jahren haben wir auch Königskerzen im Garten. Diese Raupe konnte ich aber noch nicht beobachten, und den Falter sieht man ja wirklich kaum, selbst wenn man direkt davorstehen sollte;-)
Ich wünsche Dir schöne Pfingsten.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
6. Juni 2022 um 21:11
Lieber Wolfgang,
falls du irgendwann Löcher in den Blättern entdeckst, ist die Raupe vielleicht auch nicht mehr weit ;)
Ich hoffe, ihr hattet schöne Pfingsten und ich wünsche euch eine schöne Woche.
Liebe Grüße
Silke
3. Juni 2022 um 5:08
Lovely little creatures!
Thanks for sharing your link at My Corner of the World this week!
3. Juni 2022 um 14:06
It’s a pleasure!
1. Juni 2022 um 18:51
Die Raupen sind wirklich sehr hübsch und der Falter tatsächlich kaum zu erkennen. Mit meinem Mann habe ich mich heute Mittag gerade darüber unterhalten, dass wir – obwohl wir eine ewig lange Ligusterhecke haben – schon seit Urzeiten keine Ligusterschwärmer-Raupen mehr gesehen haben. Früher waren sie wirklich häufig. Die sind wohl auch ausgestorben. – Königskerzen habe ich keine im Garten.
Herzliche Grüße – Elke
1. Juni 2022 um 21:57
Einen Ligusterschwärmer habe ich auch noch nie gesehen. Aber wenn ihr so viel Liguster habt, ist das wirklich kein gutes Zeichen.
Liebe Grüße
Silke
1. Juni 2022 um 15:59
Vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag. Diesen Falter kannte ich bisher noch gar nicht. Der ist ja echt gut getarnt auf dem Holz.
Liebe Grüße
Jutta
1. Juni 2022 um 17:19
Ja, Tarnung ist alles – oder fast alles, wie man an den Raupen sieht :)
Liebe Grüße
Silke