Wieso ist das so?

Natur erklärt für Klein und Groß

Wer knuspert an meinem Pfosten - Die Sächsische Wespe

Wer knuspert an meinem Pfosten – Die Sächsische Wespe

| 9 Kommentare

Wir haben ziemlich viel Holz im Garten. Einen Holzzaun, Holzpfosten für die Spalierbäume, Holzpfosten für die Kletterplanzen und auch sonst noch. Das finden unsere Wespen gut. Denn nicht nur Menschen nutzen Holz zur Papierherstellung. Auch Wespen bauen Nester aus Papier. So auch die Sächsische Wespe, die an unserem Pfosten vor der Küchentür geknuspert hat.

Wer knuspert an meinem Pfosten - Die Sächsische Wespe

Die Sächsische Wespe arbeitet schwer, um Holz für ihr Nest abzuraspeln. Es ist eine Königin.

Genau genommen sind Wespen die ältesten Papierhersteller der Welt. Erst durch menschliche Beobachtung von Wespen entstand die Idee, Papier aus Holz herzustellen. Und erst dadurch wurde Papier erschwinglich. Wie das war mit der Papierherstellung, kannst du im Beitrag über unsere zwei Wespennester nachlesen: Die fleißigen Baumeister – Zwei Wespennester. Inzwischen sind noch einige Nester dazugekommen.

Diese Sächsische Wespe hört man an manchen Stellen auf dem Video knuspern. Allerdings muss man den Ton ziemlich laut stellen und es ist vor  allem an den Stellen, an denen das Video unscharf ist. Deshalb habe ich die unscharfen Stellen nicht gekürzt.

 

Dass unsere Holzpfosten ziemlich beliebt sind bei den Wespen, sieht man glaube ich. Es sind überall Schabespuren zu erkennen.

Die Sächsische Wespe

Die beste Möglichkeit, unsere sozialen Wespenarten auseinander zu halten, ist ihr Kopfschild. Und da hat die Sächsische Wespe einen etwas größeren schwarzen Fleck, der wie ein Dreizack oder eine kleine Krone aussieht. Das ist bei der Wespe auf dem Foto und im Video der Fall. Auf der Seite Aktion Wespenschutz gibt es gute Informationen über die verschiedenen Wespenarten, deren Körperzeichnung und die Kopfschilde.

Manche Wespenarten sind allerdings in der Körperzeichnung sehr variabel. Dazu gehören die Sächsische Wespe und auch die Mittlere Wespe. Als wir ein Nest der Mittleren Wespe neben der Haustür hatten, konnte ich das selbst sehr gut beobachten. Zeitweise dominierte die Farbe Gelb auf deren Körperzeichnung, und zum Teil waren sie fast schwarz.

Die Sächsische Wespe – Eine friedliche Zeitgenossin

Die Sächsische Wespe gilt als ganz besonders friedlich. Selbst im Nestbereich soll sie ungewöhnlich friedlich sein. Ausprobiert habe ich es nicht. Schließlich wusste ich nicht, wo sie mit ihrem Papierbrei hingeflogen ist. Aber vielleicht hatte sie ja dieses Nest angefangen.

Wer knuspert an meinem Pfosten - Die Sächsische Wespe

Ein Wespennest am Sonnenschirm.

Das Nest habe ich an unserem Sonnenschirm entdeckt. Es war ungefähr drei Zentimeter groß. Gebaut hat da keiner mehr dran. Vielleicht hat die Wespenkönigin selbst festgestellt, dass das doch kein so guter Ort für ihr Nest ist. Denn normalerweise haben wir eine Schutzhülle über dem Schirm. Die Wespe muss also unter die Hülle gekrochen sein und an einer der Schirmspeichen mit ihrem Nest begonnen haben. Doch unter der Hülle ist es nicht besonders geräumig. Und wenn es weht, flattert die Hülle hin und her. Da wird es ihr bald zu eng geworden sein. Meine Recherchen haben aber ergeben, dass es sich tatsächlich um das Nest einer Sächsischen Wespe handeln könnte.

Wer knuspert an meinem Pfosten - Die Sächsische Wespe

Das könnte das Nest einer Sächsischen Wespe sein.

Jede Art baut anders

Wespennest ist nicht gleich Wespennest. Jede Art baut anders. Und auch das Matrerial ist immer etwas unterschiedlich. Es gibt Nester, die vertragen keinen Regen. Solche Nester werden immer in Hohlräumen gebaut. Die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe bauen ihre Nester in Hohlräume. Das können Dachböden, Schuppen, Baum- oder Erdhöhlen, Vogelnistkästen oder Ähnliches sein. Auch die Hornisse tut das. Nur im Boden nistet die Hornisse eher selten.

Die Nester der Sächsischen Wespe und der Mittleren Wespe hingegen sind sehr viel regenfester. Diese Wespen bauen ihre Nester frei hängend in einem geschützten Gebüsch, an einen Dachunterstand oder in eine Fensternische.

Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass eine Wespenkönigin irgendwo ein Nest beginnt und sich dann doch einen anderen Ort suchen muss. Manchmal wird sie gestört oder es ist eben doch zu eng. Außerdem nehmen sich Wespenköniginnen auch gegenseitig die guten Plätze weg. Dabei wird nicht selten die unterlegene Königin getötet.

Der Lebenszyclus der Sächsischen Wespe

Die ersten Königinnen der Sächsischen Wespe erscheinen Mitte April bis Anfang Mai. Ab Ende Mai tauchen die ersten Arbeiterinnen auf und schon ab Mitte Juni kann man die ersten Männchen beobachten. Insgesamt hat die Sächsische Wespe einen sehr kurzen Lebenszyclus. Schon ab Ende Juli/Anfang August stirbt das Nest ab. Ein Staat hat ungefähr 100 bis 300 Tiere. Ihre Nester sind daher nicht sehr groß.

Die Sächsische Wespe interessiert sich übrigens genauso wenig für unser Essen wie die Hornisse und fast alle anderen Wespenarten, die bei uns leben. Ausschließlich die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe mögen unseren Pflaumenkuchen. Ungünstigerweise haben diese beiden Wespenarten aber die größten Völker. Und sie haben einen relativ langen Lebenszyclus. Nur das ist der Grund, warum sie uns im Spätsommer lästig werden. Leider werden alle anderen sozialen Wespenarten dabei von uns in Sippenhaft genommen und ihre Nester werden aus Unwissenheit zerstört.

Die Königin der Sächsischen Wespe wird 15 bis 18 Millimeter groß. Die Arbeiterinnen erreichen eine Größe von 11 bis 14 Millimetern und die Männchen von 13 bis 15 Millimetern.

Die Bilder und das Video habe ich Ende April aufgenommen. Deshalb bin ich ziemlich sicher, dass diese Sächsiche Wespe eine Königin ist. So früh im Jahr sind nur Königinnen unterwegs. Arbeiterinnen gab es noch nicht und Drohnen natürlich erst recht nicht. Die ersten Arbeiterinnen müssen schließlich erstmal schlüpfen. Denn die Königinnen beginnen alleine mit dem Nestbau. Arbeiterinnen gibt es erst dann wenn die Königin die ersten Waben gebaut, in jede Wabe ein Ei gelegt und die geschlüpften Larven mit Insekten versorgt hat. Und dann müssen sich die Larven auch noch verpuppen. Erst nach der Verpuppung tauchen die ersten Arbeiterinnen auf.

Wie sich Wespenstaaten entwickeln und warum im Frühjahr nur Königinnen unterwegs sind, kannst du in den Beiträgen Was machen Wespen im Winter? – Die Mittlere Wespe und Die schlafende Hummelkönigin nachlesen. Hummelstaaten entwickeln sich nämlich genauso.

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Wir sind wieder verlinkt: Ein Fachwerkhaus im Grünen, Freutag, My Corner of the World, Der Naturdonnerstag.

9 Kommentare

  1. Ich nochmal: Ich habe anstelle der Deutschen Wespe die Gemeine Wespe gemeint. Ich dachte eigentlich, die beiden Begriffe sein Synonyme. Das war aber wohl ein Irrtum, wie ich auf der Seite Aktion Wespenschutz gesehen habe.
    LG – Elke

    • Dass es gleich zwei Wespenarten gibt, die sich auf unsere Süßspeisen stürzen, macht die Sache noch nerviger. Und beide bilden auch noch recht große Staaten und haben einen langen Lebenszyclus. Schlechte Kombi für uns ;)
      Liebe Grüße
      Silke

  2. Das ist ja wieder sehr interessant.Aus unserem Garten kenne ich die Deutsche Wespe (die ziemlich nervig werden kann), die friedliche Haus-Feldwespe mit den langen Beinen und Hornissen, auch friedlich. Aber nachdem ich jetzt das Nest der Sächsischen Wespe bei dir gesehen habe, bin ich mir fast sicher, dass wir diese Wespe ebenfalls haben. Denn diese Nester habe ich schon ab und zu entdeckt.
    Danke für die Informationen und für die Verlinkung zum Naturdonnerstag.
    Liebe Grüße – Elke

  3. sehr interessant und lehrreich
    liebe Grüße
    Rosi

  4. Very interesting read and so educative.

  5. Wow. That is quite the nest!! #TravelTuesday

  6. I do not want this on my garden 🙈

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