Wieso ist das so?

Natur erklärt für Klein und Groß

Gut gepolstert und bedornt - Die Große Wollbiene

Gut gepolstert und bedornt – Die Große Wollbiene

| 8 Kommentare

Die erste Große Wollbiene ist mir vor vielen Jahren in unserem Garten in Frankreich begegnet. Wir hatten einen ziemlich großen Lavendel im Garten, um den ein Insekt fortwährend herumsauste und jedes Getier verscheuchte, das sich dem Lavendel näherte. Allem die Krönung setzte dieses Insekt allerdings am Abend auf. Es biss in eine Lavendelblüte und ließ sich entspannt hängen. Schlafenszeit. Wir hatten so etwas noch nie gesehen, aber unsere Recherchen ergaben ziemlich schnell und eindeutig, es musste sich um eine Große Wollbiene handeln.

Gut gepolstert und bedornt - Die Große Wollbiene

Große Wollbiene Weibchen im Landeanflug an Wollziest.

Damals hatte ich von Wildbienen noch nie etwas gehört. Mein Bienenwissen beschränkte sich darauf, dass Bienen Nektar sammeln und Honig machen. Und so ein Verhalten bei einem Insekt war mir sowieso völlig fremd. Dabei kommt das immer mal wieder vor.

Die Männchen der Großen Wollbiene verteidigen ihr Revier

Die Große-Wollbienen-Männchen verteidigen ihr Revier. Sie suchen sich Pflanzen, die von den Weibchen gerne besucht werden. Dort sausen sie herum und verjagen alles und jeden, der oder die sich am Nektar und Pollen vergreifen will.

Gut gepolstert und bedornt - Die Große Wollbiene

Das Männchen der Großen Wollbiene verteidigt den Nektar.

Falls du also einmal eine Biene siehst, die wie wild um eine Pflanzengruppe herumsaust, könnte es das Männchen der Großen Wollbiene sein. Wenn es sich bei dieser Pflanzengruppe auch noch um Pflanzen handelt, die weich behaart sind, wie zum Beispiel Lavendel, Salbei oder Ziest, dann ist es ganz bestimmt das Männchen einer Wollbiene. Schließlich muss es Wache halten, um den kostbaren Nektar für seine Weibchen zu verteidigen.

Gut gepolstert und bedornt - Die Große Wollbiene

Große-Wollbiene-Männchen saust um den Wollziest.

Sobald sich dann ein Weibchen auf einer Blüte niederlässt, nutzt das Männchen die Gelegenheit, um sich mit ihm zu paaren. Deshalb verjagt es alles und jeden, der von seinen Nahrungsreserven naschen will. Dabei saust es mit dem Hinterleib voran auf die Konkurrenten zu. Zum Angriff nutzt es mehrere spitze Dornen, die es an seinem Hinterleib trägt. Manchmal kann der Angriff für die anderen Insekten tatsächlich tödlich enden. Dann nämlich, wenn die Dornen der Wollbiene ihre empfindlichen Flügel getroffen und verletzt haben. Mit aufgeschlitzten Flügeln können sie nicht mehr fliegen.

Gut gepolstert und bedornt - Die Große Wollbiene

Taucht ein Weibchen auf, nutzt das Männc hen das zur Paarung.

Taucht ein Weibchen auf, stürzt sich das Männchen sofort auf es und will sich mit ihm paaren. Allerdings zeigt das Weibchen dem Männchen sehr deutlich, ob es paarungsbereit ist oder nicht. Falls nicht, lässt das Männchen sofort von ihm ab.

Schwarz-gelb gestreift – Die Große Wollbiene

Die Große Wollbiene, oder Gartenwollbiene, wie sie auch oft genannt wird, ist mit ihren gelben Streifen sehr leicht zu erkennen. Die Streifen der Weibchen sind gleichmäßig, treffen sich aber auf dem Rücken nicht.

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Die Weibchen der Großen Wollbiene haben Streifen auf dem Rücken.

Die Männchen haben oft nur gelbe Punkte oder Striche auf ihrem Hinterleib. Die Wollbienen-Männchen sind deutlich größer als die Weibchen. Außerdem sind sie durch ihr Verhalten sehr gut von den Weibchen zu unterscheiden.

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Ein Weibchen der Großen Wollbiene an Wollziest.

Durch ihre Farbe wird die Große Wollbiene häufig mit Wespen verwechselt. Allerdings sind Wespen sehr viel schmaler als die Große Wollbiene.

Große Wollbienen schlüpfen im Mai/Juni und fliegen bis September, die Weibchen kannst du oft sogar bis in den Oktober hinein beobachten. Auch das ist ein ungewöhnlich langer Zeitraum für eine Wildbiene

Und warum heißen Wollbienen Wollbienen?

Die Weibchen der Wollbienen nutzen verschiedenste Hohlräume für ihre Nester. Das können Felsspalten, verlassene Pelzbienennester, Erdlöcher, Mauerlöcher, Holzlöcher oder Ähnliches sein. In diesen Hohlräumen legen sie mehrere Brutzellen an, die nebeneinander oder hintereinander liegen können. Jede dieser Brutzellen kleiden sie mit Pflanzenwolle aus. Dafür schaben sie von den Blättern und Stängeln behaarter Pflanzen die Haare ab. Die Pflanzenwolle formen sie zu einer kleinen Kugel und transportieren sie so zu ihren Nestern.

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Ein Großes-Wollbienen-Männchen ruht sich aus.

Da die Männchen so emsig ihr Revier bewachen, müssen sie sich auch manchmal ausruhen. So wie hier, das Männchen auf einem Seerosenblatt.

Gut gepolstert und bedornt - Die Große Wollbiene

Wollziest und Wollbiene.

Der Wollziest gehört zu den Lieblingspflanzen der Großen und auch anderer Wollbienen.

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Miteinander-Bücher – Bücher zum Lesen, Staunen, Machen

Mehr über Wolfram, die Große Wollbiene, findest du in meinem Kinderbuch:

Was machen Bienen eigentlich im Winter? (*)

Buchcover des Buchs "Was machen Bienen eigentlich im Winter?". Es ist ein Buch aus der Reihe "Erwin, Lina und die Wunder der Welt". Eine Abenteuergeschichte über Wildbienen, Honigbienen und darüber, was Bienen im Winter machen. Wenn du bienisch lernen willst, Lina zeigt dir wie das geht. Und die Anleitungen für die Nisthilfen, die Lina gebaut hat, findest du natürlich auch in diesem Buch.

Altersempfehlung: ab 6 Jahre
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Lotte Löwenzahn und ihre Tiere (*)

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Altersempfehlung: ab 4 Jahre
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Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel (*)

Ein quirliger Springschwanz, eine redselige Tulpe und ein brummiger Regenwurm zeigen dir: In unsrem Boden ist was los! Magst du mit Lina Regenwürmer retten, Asseln beobachten und schauen, wie Pflanzen den Boden festhalten? Los geht’s!

Altersempfehlung: ab 6 Jahre
ISBN: 9783981875317

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Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und Krabbeltiere: Ein Malbuch für neugierige Kinder (*)

Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und KrabbeltiereFür alle neugierigen Kinder, die gerne ausmalen und alles lieben, was so kreucht und fleucht. Und zu erfahren gibt es auch noch jede Menge: Warum klebt die Spinne in ihrem Netz nicht fest? Was mag der Siebenpunkt-Marienkäfer? Wie lebt die Rostrote Mauerbiene? …

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Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume.Eine Geschichte über einen mutigen Frosch, der davon träumt, mal auf einen richtig großen Baum zu klettern. Gemeinsam mit Lauri kannst du dir anschauen, wie Eicheln aussehen, warum Bienen Weiden pflanzen würden und was Feuerwanzen an Linden so sehr mögen. Zum Ausmalen gibt es auch noch jede Menge.

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Lina und der Albatros: Erwin, Lina und die Wunder der Welt (*)

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ISBN: 9783981875300

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8 Kommentare

  1. Liebe Silke,
    ganz tolle Bilder hast dieser Biene gemacht und deine Informationen sehr interessant.
    Ich weiß nicht, ob ich sie Wollbiene schon mal gesehen habe. So wirklich unterscheiden kann ich die einzelnen Bienenarten nicht.
    Vielen Dank für den schönen Post und fürs Verlinken zu meinem Projekt.
    Liebe Grüße
    Jutta

  2. Wie interessant Du über die Wollbiene berichtest. Gehört habe ich von ihr schon, aber gesehen noch nicht. Ich bin ja schon froh über jede Hummel und Erdbiene, wenn ich eine im Garten sehe.
    Dieses Jahr sind hier ganz schön wenige Insekten zu beobachten, aber das Wetter ist im Moment auch sehr bescheiden,
    liebe Grüße
    Kirsi

    • Liebe Kirsi, bei uns ist auch ein ziemlich schlechtes Insektenjahr. Manche, die jedes Jahr da sind, habe dieses Jahr noch gar nicht gesehen. Wenn der Regen nicht so dringend nötig wäre bei uns, wäre ich wirklich frustriert. Aber uns fehlen 1 – 1,5 Jahre Regen …
      Liebe Grüße
      Silke

  3. Liebe Silke,
    danke für diese großartigen Fotos und Informationen über die Wollbiene. Ich kannte diese Biene bisher allenfalls dem Namen nach, aber ich wusste überhaupt nichts über ihre Besonderheiten.
    Herzliche Grüße – Elke

    • Liebe Elke, vielen Dank für das Kompliment :) Wenn du Wollziest oder eine andere wollige Pflanze in deinem Garten hast, hast du sie bestimmt auch. Sie sind nur sehr schnell. Deshalb entdeckt man sie nicht gleich ;)
      Liebe Grüße
      Silke

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