Es ist einiges passiert, seit ich den letzten Gehöckerte-Krabbenspinnen-Beitrag geschrieben habe. Meine Krabbenkinder sind geschlüpft! Doch zuerst hat die Gehöckerte Krabbenspinne doch noch einmal Beute gemacht. Von ihrem Kokon hat sie sich dafür aber nicht wegbewegt. Und ein Bein hat sie verloren. Es muss also irgendwann auch einmal ein Kampf stattgefunden haben. Insgesamt hat sie fünf Wochen lang ihren Kokon bewacht. Dabei ist sie immer dünner und der Kokon immer dicker geworden. Bis sie eine Ackerhummel gefangen hat. Das war ein paar Tage vor dem Schlupf.
In den fünf Wochen war wettermäßig alles dabei. Sonne, Hitze, sehr viel Regen und auch Sturm. Zwischendurch ist es dann auch noch ziemlich kalt geworden. Und nach so manchen Regenguss habe ich erst einmal nachgeschaut, ob es die Krabbenspinne nicht gleich mit weggespült hat. Hatte es aber nicht.
Krabbenspinnen reflektieren UV-Licht
Wie sie es allerdings geschafft hat, weit weg von jeglicher Blüte eine Hummel zu fangen, fand ich dann doch erstaunlich. Denn, wie man auf dem Foto oben sieht, sind die Blütenrispen um den Kokon alle abgeblüht. Doch inzwischen habe ich gelernt, dass Krabbenspinnen, die auf Blüten lauern, UV-Licht reflektieren.
Weil ich es selbst nicht besser formulieren könnte, hier ein Zitat aus Wikipedia/Krabbenspinnen:
“Die auf Blüten lauernden Krabbenspinnen reflektieren auch UV-Licht und wirken damit für ihre Beutetiere besonders anziehend. Für das Beutetier ist der UV-Reflexionspunkt attraktiv. Die Mustererkennung des Spinnenkörpers wird dadurch zusätzlich erschwert. So wirkt die für Insektenaugen markante UV-Reflexion als Tarnung der Spinne und gleichzeitig als Anziehung.“
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Blüten, die von Krabbenspinnen bewacht werden, häufiger angeflogen werden als andere Blüten. Es war also doch kein reiner Zufall, wenn die Gehöckerte Krabbenspinne etwas gefangen hat. Das liegt einerseits an der UV-Reflektion, aber Krabbenspinnen müssen noch einen anderen Trick auf Lager haben. Denn Versuche unter Ausschluss von UV-Licht haben gezeigt, dass die Blüten selbst dann noch häufiger angeflogen werden. Vielleicht dieser unbekannte Trick ja einer, der ihnen auch hilft, Nachtinsekten anzulocken. Denn nachts gibt es kein UV-Licht.
Jedenfalls schien diese Krabbenspinne für die Ackerhummel auch ohne Blüte attraktiv gewesen zu sein.
Die Krabbenkinder sind geschlüpft
Wenige Tage nachdem die Gehöckerte Krabbenspinne die Hummel gefangen hatte, war die Krabbenspinne dann verschwunden. So, dachte ich, nun hat sie aufgegeben. Oder ist sie vielleicht gefressen worden? Verhungert konnte sie ja nicht sein.
Doch bei genauem Hinsehen, haben wir dann die vielen kleinen Spinnen entdeckt.
Zugegeben, das Bild ist etwas unscharf. Aber man sieht sehr schön, dass die kleinen Krabbenspinnen schon genau wissen, dass sie Krabbenspinnen sind.
Ein Video gibt’s auch:
Es heißt, Krabbenspinnen beißen den Kokon auf, um ihrem Nachwuchs den Weg in die Freiheit zu erleichtern. Dann sterben sie.
Bei uns war das anders. Denn einen knappen Meter von dem Natternkopf entfernt, an dem die Gehöckerte Krabbenspinne ihren Kokon gesponnen hat, steht ein weiterer Natternkopf. Und genau da habe ich sie wiederentdeckt.
Zuerst hat sie sich an eine verblühte Rispe gesetzt. Hier sieht man auch, dass ihr ein Bein fehlt. Auf dem obersten Kokon-Bild hängt das Bein rechts neben dem Kokon. Jedenfalls hatte sie das Bein noch, als sie die Ackerhummel gefangen hat. Da waren noch alle langen Vorderbeine dran.
Am nächsten Tag hat sie sich dann noch unter eine Blüte positioniert. Insekten fangen ohne Blüte geht dann wohl doch nicht so gut.
Das letzte Foto habe ich kurz vor unserem Urlaub aufgenommen. Als wir zwei Wochen später aus dem Urlaub zurück waren, war von der Krabbenspinne nichts mehr zu sehen. Aber vielleicht entdecke ich ja nächstes Jahr eins von ihren Nachkommen. Wer weiß.
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10. September 2023 um 9:35
Liebe Silke,
die Natur erstaunt mich immer wieder, besonders welche Techniken zum Zuge kommen. Die Technik UV Licht zu reflektieren kannte ich noch nicht. Gerade lese ich ein Buch über Hummeln, da komme ich aus dem Staunen kaum noch raus. Wirklich sehr interessant.
Ich wünsche Dir noch einen wundervollen Sonntag und eine schöne kommende Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
11. September 2023 um 10:12
Lieber Wolfgang, Hummeln finde ich ja auch total interessant. Es gibt nicht viele, die ich eindeutig identifizieren kann. Ackerhummeln erkenne ich immer. Und die sind ja (leider) auch häufig Opfer meiner Krabbenspinne geworden. Aber so ist das eben da draßen.
Ich wünsche dir eine schöne Woche.
Liebe Grüße
Silke
9. September 2023 um 16:15
Liebe Silke,
was für ein faszinierender Bericht über diese Spinne.
Es ist schon interessant, wie die Natur das alles eingerichtet hat.
Vielen Dank und liebe Grüße
Jutta
9. September 2023 um 19:42
Liebe Jutta, bedenkt man, wie viele solcher Geschichten sich jenseits unserer Fenster und Türen verbergen, ist es noch faszinierender, finde ich. Und selten ist es einem vergönnt, das auch noch von Anfang bis Ende zu beobachten. Ich hatte großes Glück 🍀:)
Liebe Grüße
Silke
7. September 2023 um 23:22
Wenn man erstmal weiß, wie winzig sie sind, dann findet man sie auf deinen Fotos auch *lach*. Danke für die Verlinkung dieses interessanten Beitrags zum Natur Donnerstag.
Liebe Grüße – Elke
8. September 2023 um 9:32
Winzige weiße Punkte ;)
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende :)
Silke
7. September 2023 um 10:06
wow
das ist ja sehr interessant
Krabbenspinnen habe ich schon lange nicht mehr gesehen
allerdings tarnen sie sich ja auch gut ;)
liebe Grüße
Rosi
7. September 2023 um 17:43
Für mich war es die erste Krabbenspinne, die ich bewusst gesehen habe. Ich hatte immer nach einer Veränderlichen Krabbenspinne Ausschau gehalten, weil die ja viel häufiger sind. Aber die Beobachtungen kommen fast immer zufällig :)
Liebe Grüße
Silke