Die Eintagsflieg ist in aller Munde. Aber ist sie auch in unserem Kopf? In meinem nicht. Das habe ich festgestellt, nachdem ich ein interessantes Insekt entdeckt habe. Es war nicht zu übersehen, denn es war ziemlich groß. Es war eine Große Eintagsfliege.
Es ist geradezu schändlich, dass ich nicht wusste, was das für ein Insekt ist. Und als wollte sie mir das mitteilen, hat sie sich gut sichtbar auf unserem Tisch plaziert hat. Denn die Große Eintagsfliege ist Insekt des Jahres 2021!
Kein Mund, kein Darm
Die Große Eintagsfliege hat weder Mundwerkzeuge noch einen Darm. Naja, den braucht sie ohne Mundwerkzeuge natürlich auch nicht. Aber sie lebt sehr wohl länger als einen Tag. Als Larve sowieso, aber auch als fertiges Insekt.
Als Fliege lebt die Große Eintagsfliege zwei bis vier Tage. Doch die Larven der Eintagsfliegen leben im Wasser und brauchen zwei Jahre für die Entwicklung. Dabei häuten sie sich dreißig Mal. So oft häutet sich kein anderes Insekt. Vier bis acht Mal ist eher die Regel. Auch die Gemeine Strauchschrecke zum Beispiel häutet sich sieben Mal. Von der hatte ich schon berichtet: Die sieben Kleider der Nymphe.
Die Große Eintagsfliege ist bis etwa zweieinhalb Zentimeter groß und hat mehrere dunkle Flügelflecken. Ihr Hinterleib ist relativ hell und wird nur zum Ende hin dunkel. Außerdem hat sie drei lange Schwanzfäden. Die Farbe ihres Hinterleibs unterscheidet sie von der Gemeinen Eintagsfliege. Mit der kann man die Große Eintagsfliege leicht verwechseln. Allerdings ist deren Hinterleib insgesamt wesentlich dunkler.
Wenn die Larven das Wasser verlassen, durchleben sie ein Zwischenstadium. Wir nennen dises Stadium Subimago. Das fertige Insekt ist das Imago. Auch das Subimago der Eintagsflieg hat bereits Flügel. Die sind allerdings nicht durchsichtig sondern trüb. Erst nach einer weiteren Häutung schlüpft die fertige geflügelte Eintagsfliege.
Die Eintagsfliege auf unserem Gartentisch war ein Männchen. Denn die haben sehr viel längere Schwanzfäden als die Weibchen. Die Schwanzfäden der Männchen werden drei bis vier Zentimeter lang, die der Weibchen nur etwa zwei Zentimeter.
Paarung an Land
Die Flügel schafft sich die Eintagsfliege nur für die Paarung an. Nach der Paarung und der Eiablage sterben sie. Zur Eiablage taucht das Weibchen im Flug ihren Hinterleib mehrmals ins Wasser ein. Die Eier sinken zu Boden. Dort leben die Larven in der Schlammschicht. Sie filtern das Wasser und ernähren sich von abgestorbenem Material. Auch die Larven haben übrigens schon drei Schwanzfedern.
Eintagsfliegen sind näher mit den Libellen verwandt als mit den Fliegen. Dass sie an unserem Teicht lebt, ist eine kleine Auszeichnung für den Teich. Denn Eintagsfliegen sind auf ökologisch intakte Gewäser mit guter Sauerstoffversorgung angewiesen.
Die Große Eintagsfliege wird auch Dänische Eintagsfliege genannt. Ihr lateinischer Name ist deshalb auch Ephemera danica.
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Wir sind wieder verlinkt: Der Naturdonnerstag, Ein Fachwerkhaus im Grünen, Freutag, My Corner of the World.
31. Oktober 2021 um 11:32
I don’t think I’ve seen any lately but thanks for the info about them.
Thanks for sharing your link at My Corner of the World this week!
28. Oktober 2021 um 21:55
Thank you for showing me the fying thing
29. Oktober 2021 um 10:10
With pleasure :)
28. Oktober 2021 um 18:52
Ich staune, denn so eine Fliege habe ich noch nie gesehen? Nicht nur die Schwanzfäden machen das Insekt interessant, kein Mund, kein Darm, das ist sehr ungewöhnlich.
Nur an der Größe zweifle ich, es hat sich wohl ein Fehler bei der Maßangabe eingeschlichen? (mm statt cm)
LG Heidi
29. Oktober 2021 um 10:12
Danke für den Hinweis. Es muss natürlich Millimeter heißen. Groß war es trotzdem ;)
Liebe Grüße
Silke
28. Oktober 2021 um 13:00
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Das alles wusste ich über die Eintagsfliege noch nicht. Gesehen habe ich sie schon. Irgendwie fragt man sich ja schon, was sich die Natur bei manchen Tieren gedacht hat. Es wirkt wie ein Zwischenschritt der Evolution – oder?
Liebe Grüße – Elke
28. Oktober 2021 um 14:41
Liebe Elke, sehr ungewöhnlich das Ganze. Aber Eintagsfliegen gab es schon vor den Dinasauriern. Mit dem Zwischenstadium ist es also nix ;) Vielleicht ist diese Lebensweise entstanden, weil es für Eintagsfliegen in der Luft viel einfacher ist, einen Partner zu finden als im Wasser. Im Wasser ist der Bewegungsradius sehr viel kleiner. Warum sie sich nun 30 Mal häuten, hm … Aber irgendwie scheint es ja Erfolg zu haben. Sonst gäbe es die nicht schon so lange.
Liebe Grüße
Silke