Wieso ist das so?

Natur erklärt für Klein und Groß

Wespe oder Spinne? - Die Wespenspinne

Wespe oder Spinne? – Die Wespenspinne

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Spinnen gehören eindeutig nicht zu meinen Lieblingstieren. Aber ich beobachte sie gerne. Vielleicht liegt das an dem leichten Gruseleffekt, den ich dann habe. Denn irgendwie sind mir Spinnen nicht so ganz geheuer. Allerdings finde ich sie absolut faszinierend. Und eine Spinne, die ich schon immer mal in der Natur sehen wollte, ist eine, die aussieht wie ein Zebra, ein Tiger … Nein, es war eine Wespe. Die Wespenspinne nämlich. Hier ist sie.

Wespe oder Spinne? - Die Wespenspinne

Eine Wespenspinne in ihrem Netz.

Die Wespenspinne wird häufig auch Zebraspinne und Tigerspinne genannt. Und eines morgens hatte eine Wespenspinne einfach ihr Netz an unserem Insektenvorhang gesponnen. Wir haben nämlich an unserer Terrassentür einen ganz einfachen Insektenvorhang. Er ist nicht besonders schön, aber es musste sein. Es sind einfach zu viele Tiere bei uns reingeflogen. Und nachdem wir eine große Prachtlibelle und einmal sogar vier Vögel in der Wohnung hatten, führte an dem Vorhang kein Weg mehr vorbei.

Allerdings haben wir uns schon manchmal gefragt, ob der Insektenvorhang nicht auch Insektenvorhang heißt, weil er bei Insekten so beliebt ist. Denn er ist ständig von Insekten besiedelt. Deshalb kommt der Insektenvorhang auch in mehreren meiner Beiträge vor. In diesem zum Beispiel: Ganz schön schlau, diese Springspinne.

Nun hatte sich also ein weiteres Tier entschlossen, seine Beute an unserem Vorhang zu machen. Freundlicherweise hat die Wespenspinne nicht beide Vorhangteile eingesponnen. So war er durch ihr Netz nicht verschlossen. Das war natürlich auch günstig für sie, denn so haben wir ihr Netz nicht zerstört, als wir rausgegangen sind. Und wir konnten testen, ob sie sich von unserem Rein- und Rausgelaufe gestört fühlt. Anscheinend war das aber nicht der Fall. Jedenfalls blieb sie stoisch in der Mitte ihres Netzes sitzen. Ich fand das ziemlich ungewöhnlich.

Was ich auch merkwürdig fand, die Wespenspinne hat ihr Netz ganz unter, kurz über dem Boden gesponnen. So merkwürdig ist das aber gar nicht, denn das hat etwas mit der Lebensweise von Wespenspinnen zu tun.

Wespenspinnen – Ein Leben auf der Wiese

Wespenspinnen gehören zu den größten, auffälligsten und attraktivsten Spinnen bei uns. Die Weibchen können mehr als zwei Zentimeter groß werden. Die Männchen sind deutlich kleiner und werden nicht größer als fünf bis sechs Millimeter. Zudem sind die Männchen ziemlich unauffällig gefärbt. Die Wespenspinne war 2001 Spinne des Jahres.

Wespe oder Spinne? - Die Wespenspinne

Die Wespenspinne gehört zu den auffälligsten und attraktivsten Spinnen bei uns.

Bis vor etwa fünfzig Jahren, waren Wespenspinnen nur in südlichen Breiten anzutreffen. Im Norden Eurpas gab es sie praktisch gar nicht. In Deutschland zum Beispiel waren sie nur in ganz besonders milden Regionen heimisch. Inzwischen hat sie sich auch in Nordeuropa ausgebreitet. Daran sieht man schon, die Wespenspinne mag es warm. Sie mag offene, niedrig bis halbhoch bewachsene Lebensräume. Im Prinzip kann man sagen, sie bevorzugt ganz ähnliche Lebensräume wie Heuschrecken. Denn die gehören zu ihrer hauptsächlichen Beute. Deshalb spinnt sie ihre Netze auch in Bodennähe. Sie ist auf größere springende Beutetiere spezialisiert. Natürlich fängt sie auch kleine Tiere, wie Bienen, Wespen, Fliegen und Ähnliches. Wenn die sich in ihrem Netz verfangen, ist ihr das natürlich auch recht.

Das Netz hängt tief

Wespenspinnen gehören zu den Radnetzspinnen. Das Netz sieht auch in der Größe dem der Kreuzspinne ähnlich. Allerdings hat es zwei wichtige Unterscheidungsmerkmale. Das eine ist der tiefe Standort der Netze. Kreuzspinnen hängen ihre Netze bis in etwa zwei Metern Höhe auf. Das Netz der Wespenspinne hängt immer unter einem Meter tief. Der zweite Unterschied ist die auffällige Zickzacklinie in der Mittes des Wespenspinnen-Netzes. Auf meinen Fotos kann man sie gut erkennen.

Wespe oder Spinne? - Die Wespenspinne

Wespenspinnen spinnen ein auffälliges Zickzackgespinst in ihr Netz.

Das zickzackförmige Gespinst wird Stabiliment genannt. Denn bisher war die Vermutung, dass die zusätzlichen Spinnfäden der Stabilisierung dienen. Doch offensichtlich ist das zumindest nicht der einzige Grund. Denn das Geflecht kann, je nach Jahreszeit und Geschlecht der Spinne, immer etwas unterschiedlich aussehen. So können sie zum Beispiel auch kreisförmig sein, verlaufen manchmal nur unterhalb der Mitte oder sind, wie auf den Fotos, quer durch die Mitte angelegt.

Übrigens hängt die Wespenspinne immer kopfüber in ihrem Netz und sie sitzt immer in der Netzmitte. Anders als die Kreuzspinne. Die baut sich ein Versteck am Rand des Netzes: Am seidenen Faden – Die Gartenkreuzspinne. Wenn Gefahr droht, lässt sich die Wespenspinne fallen. Natürlich immer abgesichert durch einen Faden. An dem klettert sie später dann wieder zurück in ihr Netz.

Wespe oder Spinne? - Die Wespenspinne

Die Wespenspinne hängt immer kopfüber im Netz.

Die Wespenspinne braucht etwa 40 Minuten, um ihr Netz neu zu spinnen. Wenn du wissen möchtest, wie Radnetzspinnen ihr Netz spinnen, das hatte ich im Beitrag Am seidenen Faden ‒ Wie ein Spinnennetz entsteht schon mal erklärt. Zwei Spinnen-Ausmalbilder von einer Gartenkreuzspinne  findest du im Beitrag Am seidenen Faden – Linas Gartenkreuzspinne Elvira.

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Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und KrabbeltiereFür alle neugierigen Kinder, die gerne ausmalen und alles lieben, was so kreucht und fleucht. Und zu erfahren gibt es auch noch jede Menge: Warum klebt die Spinne in ihrem Netz nicht fest? Was mag der Siebenpunkt-Marienkäfer? Wie lebt die Rostrote Mauerbiene? …

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Wir sind wieder verlinkt: Der Naturdonnerstag, Ein Fachwerkhaus im Grünen, Freutag, My Corner of the World, Close to the Ground.

 

5 Kommentare

  1. What a beautiful and unusual creature! I’ve never seen one before.

    Thanks for sharing your link at My Corner of the World this week!

  2. Liebe Silke,
    Spinnen mag ich nicht, bin aber jetzt soweit, dass ich sie nicht mehr reflexartig tot schlage, sondern sie fange und raus setzte. Das kostet jedesmal Überwindung. Die Wespenspinne habe ich noch nie gesehen, und das ist für mich auch in Ordnung. Wenngleich ich die Netzte der Spinnen immer bewundere.
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    • Lieber Wolfgang, ich finde es inzwischen kein Problem mehr, Spinnen mit einem Glas nach draußen zu setzen. Und darüber bin ich sehr froh. Früher habe ich sie mit einem Staubsauger eingesaugt. Das möchte ich auf keinen Fall mehr tun. Und noch früher habe ich meinen Papa gerufen. Der hat sie in die Hand genommen und rausgesetzt ;)
      Ich wünsche dir eine schöne Woche
      Liebe Grüße
      Silke

  3. Uaaah, grusel, aber tolle Fotos, liebe Silke. Ich gebe zu, diese Spinne ist wirklich eine Fotosession wert.
    Herzliche Grüße – Elke

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